Wir hören oft „no pain – no gain” und „bemühe dich mehr”, oder „...dann musst du dich eben mehr anstrengen...” . Um jedoch Schmerzen und Einschränkungen (auch geistige) zu überwinden, benötigt das Gehirn das genaue Gegenteil – weniger Kraft.
Damit das Gehirn neue Informationen erhält, muss es Unterschiede erkennen. Indem du die Kraft reduzierst, mit der du dich bewegst und denkst, erhöhst du deine Sensibilität.
Mit der daraus resultierenden erhöhten Empfindsamkeit verbesserst du die Fähigkeit deines Gehirns, feinste Unterschiede wahrzunehmen. Diese Wahrnehmungen geben dem Gehirn die neuen Informationen, die es benötigt, um erfolgreiches Handeln zu
organisieren und sowohl im Körper als auch im Geist lebendiger und vitaler zu werden.
Subtilität kann überall geübt werden. Wenn du z.B. das nächste Mal ein Messer zum Schneiden Deiner Lebensmittel in die Hand nimmst, stelle fest, ob Du die Kraft, mit der Du das Messer hältst, verringern kannst. Schneide mit viel Kraft, dann mit wenig Kraft und dann mit der passenden Kraft. Beobachte deine Atmung dabei. Finde die für dich effizienteste Kraftmenge. Wende einfach nicht mehr Kraft an als nötig, dann entspannt sich dein Körper und du hast am Ende des Tages mehr Energie übrig.
Du kannst dieselbe Art von Übung ausführen, wenn du saubermachst, das Lenkrad beim Fahren hältst oder im Fitnessstudio trainierst. Du wirst die Fähigkeit erlangen, immer subtilere Unterschiede zu fühlen.
Wenn du deine Anstrengung reduzierst, wirst du die Kraft der Sanftheit erfahren. Du wirst deine Schmerzen lindern, bewusster wahrnehmen was du gerade machst und deine Vitalität wecken.